Schon in der letzten Sitzung des Wettmarer Ortsrats hatte der stellvertretende Ortsbürgermeister Andreas Genske die übrigen Ratsmitglieder informiert, die FDP verlassen zu haben. Nach der Bestätigung seines Austritts durch seine ehemalige Partei ist er nun Mitglied der Liberalen Demokraten (LD) geworden. Die sozialliberale Partei versteht sich selbst als „starke Stimme für Freiheit, Gerechtigkeit und Fortschritt in Deutschland“ sowie als „transparent-bürgernahe Alternative“. Genske war im vergangenen Jahr direkt in den Ortsrat gewählt worden.
Auch der burgwedeler Unternehmer Thorsten Rödel war jahrelang Mitglied bei der FDP. Er begründet seinen Austritt mit „der sozialen Kälte und der nachlassenden Liberalität der Partei“. „Unsere Aufgabe ist jetzt, die Liberalen Demokraten in die Verantwortung zu stellen, viele neue Mitglieder und zukünftige Kandidaten zu gewinnen und transparente, konstruktive und moderne Politik zu machen, die die Menschen mitnimmt.“, so Genske und Rödel.
Ausschlaggebend für den Parteiwechsel sei ihre Unzufriedenheit mit der Politik der etablierten Parteien auf allen politischen Ebenen. Politik finde zu wenig im Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern statt und passe sich nicht an die aktuellen lokalen Umstände und Herausforderungen an.
Weit oben auf der Agenda der Gruppe um Genske und Rödel stehen die Themen Bildung, Mobilität, Digitalisierung und Umwelt. Diese von ihnen als „überfällige Veränderungen“ benannten politischen Felder wollen sie in ihrer neuen Partei kompromissbereit, wissenschaftsbezogen und sachlich angehen, statt sich in ideologischen Sackgassen und Symbolpolitik zu verlieren.
Nach eigenen Angaben haben die beiden bereits weitere Menschen begeistert, sich einzubringen, die auch politisch etwas bewegen wollen.
Der niedersächsische Landesvorsitzende der LD, Steve Bourne, zeigt sich optimistisch, dass die Partei sich in der Region Hannover etablieren können wird: „Ich freue mich, Andreas und Thorsten bei den Liberalen Demokraten Niedersachsen begrüßen zu dürfen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit unseren neuen Mitgliedern, um unsere transparente und offene Politik den Bürgern in Burgwedel und der Region Hannover näherzubringen.“
Für diesen Prozess sei es nun zunächst wichtig, weitere Mitstreiter vor Ort zu mobilisieren. Die Gründung eines lokalen Verbandes werde bereits vorbereitet.