Fridays for Future

Von Bernd Grothkopp

Ich finde es unerträglich, wenn sogenannte Liberale und andere sogenannte etablierte Politiker die Schüler*innen wegen Fridays for Future mit dem Vorwurf des unerlaubte Schwänzens ermahnen und ihnen auch noch Professionalität absprechen. Dazu muss ich als Sozialliberaler unbedingt eine Gegenposition vertreten und möchte die Schüler*innen ermuntern. Die sogenannten Profis in der Politik haben seit Jahrzehnten beim Klima versagt und Politiker sind nicht die Profis in der Sache, während die Schüler*innen in allen ihren Aussagen recht haben.

Schule muss etwas daraus machen statt mit Sanktionen zu drohen.
Wer da den Schüler*innen mit der Schulpflicht kommt, hat nichts begriffen. Wir sollten alles noch viel schneller umsetzen als es die Schüler*innen jetzt fordern. Diese Mahnungen in der Öffentlichkeit sind überfällig.

Landesregierungen, Schulbehörden und Lehrkörper sollten alles Denkbare unternehmen, um die Schüler*innen zu unterstützen und zu begleiten. Es gibt Freiräume in der Schulpflicht, die Schüler*innen werden ja auch entlassen, wenn es wegen Lehrermangel Stundenausfall gibt. Alles was da erlaubt ist, muss auch für dieses große Projekt der Schüler*innen mindestens zulässig sein. Wenn Schule und Eltern alles gemeinsam begleiten, wäre das noch besser.

Auch die Mahnungen zum eigenen Umweltverhalten der Schüler*innen geht ins Leere, wie die von ihnen gestartete Aktion „ein Tag in der Woche ohne Elektrizität“ zeigt. Da können sich alle eine Scheibe abschneiden.

Tragisch ist, wenn alles vielleicht schon zu spät kommt. Das werden aber die Gegner erst begreifen, wenn die Niederlande und die norddeutsche Tiefebene überflutet und 20 Millionen Menschen auf der Flucht nach Ost- und Süddeutschland, nach Polen, Ungarn und Rumänien sind. Diesmal kommen dann Flüchtlinge nicht von Süden, sondern zur Abwechslung mal von Norden.

Dann sind die jetzigen Schüler*innen vielleicht inzwischen Eltern und müssen die Folgen der Fehler vorausgehender Generationen ausbaden.
Dann sind die Totschlagargumente wie Arbeitsplatzgefährdung plötzlich kein Thema mehr, dann geht es ums pure Überleben.

Und tatsächlich kann es leider alles sehr schnell gehen.
Es kann zu einer klimatischen Kettenreaktion kommen, wenn der Golfstrom versiegt und Treibhausgase aus der Meerestiefe in die Atmosphäre sprudeln, ebenso wie aus den auftauenden Permafrostböden.
Auch wenn es in Mitteleuropa dann wegen des Golfstroms vorübergehend etwas kälter wird als gewohnt, wird es insgesamt auf der Erde schlagartig wärmer und der Meeresspiegel wird drastisch steigen, verbunden mit Dürre, Starkregen und Wirbelstürmen weltweit.
Auch die Grünen sind durchaus bei den Versagern, denn sie lösen den Widerspruch zwischen lokaler Umwelt und globalem Klima in vielen Fällen nicht, sind durchaus auch Bremser im Kampf gegen den Klimawandel. Das ist besonders gut in dem seit 8 Jahren von Grünen regierten Bundesland Baden-Württemberg zu beobachten, wo kaum Windräder gebaut und die ersten schon wieder abgerissen werden, weil sie nach Ende der staatlichen Förderung nicht mehr rentabel sind für die Investoren, denen es nur ums Geld und nicht ums Klima geht! Man beschäftigt sich lieber mit unverhältnismäßigen und untauglichen Fahrverboten für eine Minderheit der Autofahrer statt massiv etwas für das Klima zu tun.
Den Aktionen der Schüler*innen wünsche ich, dass sie zunehmend Unterstützung statt Ablehnung erfahren und sich ganz schnell wirklich etwas ändert.

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